Karte des Amtes Steinburg, 1651 von Johannes Meyer
Karte des Amtes Steinburg, 1651 von Johannes Meyer

Die „Newe Landbeschreibung“ des Kartographen Johannes Mejer (*1606-1674†) und des Arztes und Husumer Bürgermeisters Caspar Danckwerth (*1605-1672†) aus dem Jahr 1652 ist die älteste bekannte Topographie der Herzogtümer. Die noch an Ämtern und nicht an Orten orientierte Topographie fand zwar wegen Mängeln in der Darstellung der komplizierten verfassungsrechtlichen Verhältnisse keine Gnade bei den Landesherren, war in ihrer Konzeption und der Qualität der Karten jedoch im Europa dieser Epoche ohne Vergleich. In den folgenden 200 Jahren ging man dazu über, die Orte in alphabetischer Reihenfolge zu beschreiben.

Neuer Anlauf nach 200 Jahren

Erst 200 Jahre nach Danckwerth legten der ehemals dänische Offizier Johannes von Schröder (*1793-1862†) und der Rechtsanwalt Hermann Biernatzki (*1818-1895†) in Altona 1855/56 eine neue Topographie auf, die an die Bedeutung der von Danckwerth und Mejer heranreichte. Sie bot erstmals eine Fülle von Daten, die neben den Orten auch deren Wirtschaft bis hin zur Bodenqualität beschrieb. Auch wurden Lübeck und das Herzogtum Lauenburg mitbehandelt. Fast ein halbes Jahrhundert blieb diese Topographie das Standardwerk. Durch die einsetzende Industrialisierung sowie die Annexion durch Preußen 1867 überholte es sich jedoch bald. Von 1906 bis 1908 erschien eine neue Topographie von Hennig Oldekop (*1846-1923†). Ihr Mangel war, das sie weitgehend auf Mitteilungen von Landräten und Bürgermeistern fußte und damit einen größeren Wert als historische Quellensammlung denn als Topographie hatte.

1.132 Gemeinden heute

Am 30. 11. 2000 startete ein bis dahin und bis heute einmalige Projekt in Deutschland.  Projekt angelaufen, das in Deutschland einmalig ist. Ziel war es (damals) alle 1.132 Gemeinden in Schleswig-Holstein parallel in Buchform und im Internet in der neuen „Schleswig-Holstein:Topographie“ zu porträtieren. Dafür haben der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (sh:z) sowie das NDR Landesfunkhaus Schleswig-Holstein im Hörfunk und Fernsehen Ortsportraits machen, die in 10 Bänden verlegt wurden. In Schriftform war die Topografie  im Mai 2008 abgeschlossen. Auf der NDR 1 Welle Nord lief die Topographie in der Sendung „Von Binnenland und Waerkant“  bis 2011.  Im Rahmen des Topographieprojekts sendet das „Schleswig-Holstein-Magazin“ aus dem NDR-Funkhaus Kiel jeden Montag eine „Dorfgeschichte“.

-ju- (0401/0721)

Quelle: Jann Markus Witt

Bildquelle: Landesbibliothek